Bindegewebsmassage
Bei der Bindegewebsmassage nach Elisabeth Dicke handelt es sich um eine manuelle Reiztherapie, die mit Zug- und Dehnreizen am Unterhaut-Bindegewebe ansetzt. Es werden hierbei die Haut-, Unterhaut- und Faszientechnik zur Behandlung der Bindegewebszonen eingesetzt. Über einen Reflexbogen wird dabei eine nervös-reflektorische Reaktion auf innere Organe, den Bewegungsapparat und die Haut ausgelöst.
Die Bindegewebsmassage ist eine ganzheitliche, manuelle Behandlungsweise, die die Einzigartigkeit des Individuums und seiner lokalen und allgemeinen Krankheitssyndrome, sowie vor allem die möglichen Reaktionen jedes Individuums mitberücksichtigt.
Veränderungen bzw. Erkrankungen des Organismus spiegeln sich im Bindegewebe wieder, umgekehrt projizieren sich Bindegewebsveränderungen auf den gesamten Organismus.
Charakteristisches der Bindegewebsmassage
Eine der grundlegenden Haupteigenschaften, welche die Bindegewebsmassage von allen anderen Techniken, die mit Reflexzonen arbeiten, wesentlich unterscheidet, ist die behutsame Ausübung von Zug und Druck auf das Haut- und Unterhautbindegewebe.
Wirkungen der Bindegewebsmassage
Die Behandlung mit Bindegewebsmassage produziert:
- eine allgemeine Entspannung
- eine örtliche Gewebsentspannung: Im Haut- und Unterhautbindegewebe, aber auch in weiter weg gelegenen Bereichen wie der Faszien, Sehnen, Bänder und der Muskeln
- eine reaktive Mehrdurchblutung, deren Maximum ungefähr 20 bis 30 Minuten nach der Behandlung erreicht wird. Die lokale und allgemeine Durchblutung wird im Sinne einer kreislauf-dynamischen Allgemeinregulation entscheidend verbessert,
- dadurch kommt es zu einer stärkeren Durchspülung und damit zu einer verbesserten Ernährung des Gewebes und der Wasserbindungsbereitschaft
- wirkt schmerzstillend auch in vom behandelnden Bereich entfernteren Körperregionen
- eine natürliche und unterschwellige Stimulation des Zentralen Nervensystems und des gesamten Hormonsystems
- eine segmentgebundene Reflexwirkung auf die Funktion der inneren Organe (Funktion, Sekretion und Durchblutung)
Indikationen
Gerade durch ihre unterschwellige Behandlungstechnik und ihre Behandlung auf Distanz ermöglich sie die Therapie akuter Fälle, wie die von
- Asthmaanfällen, Nierenkoliken, Therapie schwerer Ischialgien und Migräneanfällen.
Sowie bei folgenden, zum Teil chronischen Krankheitsbildern:
- Erkrankungen im Bereich des rheumatischen Formenkreises
- sowie allen postoperativen, posttraumatischen, orthopädischen Fällen, wie z.B. Brüchen, Bandscheibenschäden, Osteoporose, Arthrose, Lähmungen, akuten Kreuzschmerzen, etc.
- arterielle und venöse Durchblutungsstörungen
- Gynäkologische Erkrankungen
- Atemwegserkrankungen, Erkrankungen des Herzens, Erkrankungen des Verdauungsapparates
- Nieren- und Harnwegserkrankungen
- Störungen des Nervensystems